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Friedrich Schiller (1759-1805)

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Schillerstadt Marbach am Neckar

„Die anmuthige Lage des Orts an einer fruchtbaren Anhöhe des Neckars” rühmte schon Caroline von Wolzogen, die Schwägerin Friedrich Schillers. Fachwerkhäuser, Holdergassen, Türme und Brunnen prägen die von Streuobstwiesen und Weinbergen umgebene Schillerstadt Marbach. Sie ist eine der ältesten Landstädte in Württemberg und durch den Wiederaufbau nach dem Stadtbrand von 1693 zugleich eine von wenigen Städten mit einem nahezu geschlossenen Ensemble an Bauten aus dem 18. Jahrhundert.


Seit 1983 steht die ummauerte Altstadt unter Denkmalschutz. Das frühere Quartier der Weingärtner und Bauern, die drei Holdergassen, sind ihr besonderes Schmuckstück. Bei einem Spaziergang durch die drei parallel verlaufenden Straßenzüge öffnet sich der Blick auf viele kleine, dicht gedrängte Häuser. Meist liegen gegenüber ihre zugehörigen Scheunen, die heute fast alle zur Wohnnutzung dienen. Direkt an den Häusern sind oft noch Weinstöcke zu sehen, aus denen der so genannte Haustrunk gekeltert wurde. Am 10. November 1759 wurde Friedrich Schiller in Marbach geboren. Die Stadtgeschichte ist eng mit seiner Erinnerungsgeschichte verbunden: Marbach genießt heute mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und den Literaturmuseen auf der Schillerhöhe internationalen Ruf als Ort der Literatur.


Das Geburtshaus Tobias Mayers, des zweiten großen Sohnes der Stadt, geboren am 17. Februar 1723, wird Ende 2017 um einen Museumsneubau erweitert wiedereröffnet. Der Mathematiker, Kartograf und Astronom, der als Professor in Göttingen starb, erhielt für seine Verdienste um die Bestimmung der geographischen Länge den berühmten Preis des britischen "Board of Longitude". Sein Mondglobus, der 2009 unter Verwendung seiner Vorarbeiten mit Methoden des 18. Jahrhunderts vollendet wurde, wäre der erste der Welt gewesen.


Im ältesten Teil Marbachs steht ein spätgotisches Juwel: die Alexanderkirche. Sie ist das bedeutsamste Baudenkmal der Stadt. Trotz ihres gewaltigen Äußeren offenbart sich das Innere der Kirche mit seinem harmonisch schwingenden, dreiteiligen Hallengewölbe als etwas überraschend Zerbrechliches. 2005 erhielt die Alexanderkirche die weltweit letzte noch erhaltene dreimanualige Voit-Orgel von 1868. Die Schillerglocke Concordia auf dem Turm ist ein Geschenk der deutschstämmigen Bewohner Moskaus zum 100. Geburtstag Schillers.