Geschichte

Der Schillerverein Marbach am Neckar will das Andenken an Friedrich Schiller in seiner Heimatstadt lebendig erhalten und darüber hinaus Stadt- geschichte und Heimatpflege fördern. Der Verein ist am 18. Juni 1835 als "Verein für Schillers Denkmal" gegründet worden. Er hat später den Namen "Schillerverein Marbach am Neckar" angenommen. Zunächst begann man in den Jahren 1835 - 1840 damit, einen alten Steinbruch (Schelmengrüble) zur Schillerhöhe umzugestalten. Die Bäume und Sträucher dazu stiftete der König aus dem Exotischen Garten Hohenheim. Allerdings gelang es noch nicht, ein Denkmal zu errichten, weil Stuttgart im sog. Denkmalstreit größere Unterstützung erfuhr, so dass dort 1839 das vom dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen geschaffene Denkmal aufgestellt wurde.

 

 

Doch die Marbacher wussten, dass sie mit dem Geburtshaus etwas hatten, das ihnen niemand streitig machen konnte, und so erwarb der Verein das Haus im Jahre 1857 und machte es an Schillers 100. Geburtstag am 10. November 1859 als Gedenkstätte der Öffentlichkeit zugänglich. Ebenfalls zum 100. Geburtstag des Dichters wurde das Doppelgrab der Mütter Schillers und Mörikes in Cleversulzbach, das so genannte "Dichtermüttergrab", dem Verein zur Pflege übertragen. Am gleichen Tag wurde auf der Schillerhöhe der Grundstein für ein Schillerdenkmal gelegt. Das spätere Denkmal wurde vom Bildhauer Ernst Friedrich Rau entworfen und vom Stuttgarter Erzgießer Pelargus gegossen. Der Deutsche Kaiser Wilhelm I. stiftete dazu 32 Zentner Geschützbronze. Die feierliche Enthüllung des Schiller-Denkmals fand am 9. Mai 1876 statt.

 

Damit hatte der Verein die wesentlichen Aufgaben, die er sich bei seiner Gründung im Jahre 1835 gestellt hatte, erfüllt. Seither widmet er sich durch den Betrieb des Schillerhauses als Museum und durch die Pflege der Gräber der Dichtermütter Schiller und Mörike in Cleversulzbach seiner Aufgabe, das Andenken an Friedrich Schiller lebendig zu erhalten. Der 100. Jahrestag der Einweihung des Schillerdenkmals im Jahre 1976 gab Veranlassung, den Verein zu neuem Leben zu erwecken und ihm über seine bisherigen Aufgaben und Ziele hinaus die Förderung der Stadtgeschichte und der Heimatpflege zu übertragen.